Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von
Filmfan "futk54" am 26.10.2010Das Buch habe ich (noch) nicht gelesen, den Aspekt der Literaturverfilmung lasse ich also aus.
Ganz sicher gelingt diesem herausragenden Film wie nur wenigen, dass er einen auch am nächsten Tag noch beschäftigt und zwar nicht etwa stimmungsmäßig, sondern von der Sache her. Dazu trägt bei, was aus meiner Sicht gleich auch die Schwäche des Films ausmacht: da haben zwei eine intensive Affäre, es gibt einen großen, bedeutsamen Altersunterschied, sie verlieren sich aus den Augen und er als Jurastudent findet sie Jahre später als Hauptangeklagte in einem Naziprozess wieder, ohne Kontakt herzustellen, gut so weit. Aber überhaupt nicht begreiflich ist mir geworden, warum sein ganzes Leben so stark unter dieser Affäre leidet, dass er eigentlich kein davon unbelastetes Beziehungsleben mehr führen kann. Das ist mir rätselhaft geblieben. Winslet spielt die etwas dümmliche, zudem ungebildete, vorlesehungrige aber ungemein attraktive Frau so überzeugend, dass wenigstens nachvollziehbar ist, wieso er sich so intensiv in sie verliebt. Warum er aber die innere Beziehung zu ihr nicht längst vor Ende der erzählten Geschichte nach Jahren verliert, ist mir unverständlich. Da bleibt nur eins: Selber ansehen, selber ein Urteil bilden! So oder so ein hervorragender Film.
ungeprüfte Kritik