Flieh oder stirb!
Action, Thriller
Bewertung und Kritik von
Filmfan "Buzzer" am 15.06.2014Nee, das war nix. Also ich für meinen Teil kaufe Stallone die Rolle des Meisterausbrechers ebenso wenig ab, wie dem Schwarzenegger die des Genius. Der Gefängnisalltag - gerade in den USA sieht wohl auch ein wenig anders aus als dieses Friede-Freude-Eierkuchen Ferienwohnheim. Besonders dann, wenn man das als den Knast verkaufen will, wo die schwersten Jungs der Welt einsitzen. Also dann lieber doch nochmal LockUp schauen und der war schon nicht Weltklasse.
Es ist auch die Story dahinter, die etwas sauer aufstößt. Irgendwie unglaubwürdig und mir persönlich konnte der Film auch keine Atmosphäre vermitteln. Nun ist mir schon klar, dass weder Stallone, noch Schwarzenegger die herausragenden Charakterdarsteller sind. Es sind nunmal nur in die Jahre gekommene Action-Helden, deren Figuren ja stets davon lebten, entweder cool und teilnahmslos oder schmerzverzerrt und angestrengt auszusehen. Beides war hier eigentlich eher selten nötig. Vor allem hat es extrem an schauspielerischem Talent in der Schlüsselszene gemangelt, als Ray Breslin (Sylvester Stallone) bemerkt, dass er hintergangen wurde. Der eigentliche vorläufige Höhepunkt des Films und Stallone sitzt da wie ein Nappel. Ärgerlich, warum man ihn diese Szene so versauen lässt.
Aber auch sonst hat der Film eigentlich nichts, was ihn aus der Hollywood-Massenware hervor stechen lässt. Die Geschichte ist nicht umwerfend und es kommt nur zu den nötigsten Actionszenen. Und selbst die sind weder neu, noch beeindruckend genug, um mir noch den dritten Stern abzunötigen. Außerdem fällt es mir auch zunehmend schwerer, den beiden in die Jahre gekommenen Action-Helden von einst noch die Rollen der knallharten Haudegen abzukaufen. Ich wurde das Gefühl nicht los, als wollten die beiden sich hier nochmal selbst beweisen, dass sie es noch können - Actionfilme produzieren und die Kassen klingeln zu lassen. Für mich persönlich haben beide aber ihren Zenit überschritten und da beider schauspielerisches Repertoire auch schon fast bei der riesigen Gatling im Arm endet, werden sich wohl auch kaum noch Rollen finden lassen, die ihrem Alter entsprechen würden. Einzig Jim Caviezel (als Willard Hobbs) konnte mich als fieser, geldgieriger Gefängnisdirektor überzeugen, aber das reicht mir eigentlich nicht. Selbst Sam Neil (als Dr. Emil Kyrie) nimmt man irgendwie nur am Rande wahr. Auch er hatte schon bessere Auftritte.
Unter dem Strich ein tatsächlich glanzloser Film ohne wirkliche Höhepunkte, Witz oder Charme. Nur Massenware. Action-Fans werden nur zum Teil zufrieden werden und Thriller-Freunde werden sich langweilen. Für mich eine große Enttäuschung sowohl von der Geschichte selbst, als auch von der Umsetzung. Wobei ich aber sagen muss, dass es sich trotz der 2 Sterne für Fans lohnen könnte, den Film einfach mal anzuschauen.
ungeprüfte Kritik